Baumschläfer
Dryomys nitedula

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Baumschläfer sitzt im Moos und schaut in die Kamera
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Der Baumschläfer gehört zu den Schlafmäusen (oder auch Bilche genannt) und ist damit nahe verwandt mit dem Siebenschläfer, dem Gartenschläfer und der Haselmaus. Lebt bevorzugt in strukturreichen Nadelmischwäldern mit einer dichten Strauchschicht. Bewegt sich vor allem in den Bäumen oder dem Unterholz. Verbringt den Winterschlaf in bodennahen Nestern. Territoriale Einzelgänger. Ernährt sich als Allesfresser von unterschiedlichster Nahrung, von Insekten, Tausendfüßlern bis zu Beeren und Früchten, Baumsamen, Knospen, Schnecken und Regenwürmern. Paarungszeit von Mai bis Juli. 

Verbreitung

Der Baumschläfer ist in der Schweiz sehr selten und konnte bisher nur im Unterengadin und im Münstertal nachgewiesen werden. Der höchstgelegene Nachweis wurde auf 2100 m ü. M. gemacht.

Erkennungsmerkmale

Graubrauner Rücken mit helleren Flanken. Bauchseite deutlich abgegrenzt, heller und cremefarben. Schwarzer Streifen als Gesichtsmaske von der Oberlippe um die Augen bis unter die kleinen, runden Ohren. Langer und dicker Schwanz mit einer hellgrau-weißen Unterseite und einem kleinen Pinsel aus verlängerten Haaren am Schwanzende.

Gehört zu
Masse

Kopf-Rumpf-Länge 7.7-11.5 cm, 
Schwanz 6.2-9.9 cm, Gewicht
15-40 g. 

Ähnliche Arten

Der Siebenschläfer ist fast doppelt so gross wie der Baumschläfer und hat keine schwarze Gesichtsmaske. Auch der Gartenschläfer ist deutlich grösser. Seine Gesichtsmaske reicht weiter, bis hinter die Ohren. Zudem hat er eine auffällige, schwarzweisse Schwanzspitze. Die Haselmaus ist die kleinste Schläferart. Sie kann aufgrund ihrer grau- bis rostbraunen Farbe nicht mit den anderen Schläferarten verwechselt werden.

Gefährdungsgrad

potentiell gefährdet

Aktivitätszeit

vorwiegend nachtaktiv, Winterschlaf von circa Oktober bis April in frostfreien, bodennahen Nestern.

Lebensraum

In Europa gilt der Baumschläfer grundsätzlich als Bewohner von Waldlebensräumen, wo er feucht-schattige Laubwälder mit dichtem Unterwuchs bevorzugt.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Fressfeinde: Eulen, Marder und Wiesel
Fördermaßnahmen
  • Erhalt natürlicher Lebensräume: V.a. von Wäldern und Gebüschen in der Umgebung von kleinen Gewässern.
  • Information der Bevölkerung: so soll verhindert werden, dass der Baumschläfer mit dem in denselben Gebieten viel häufigerem Gartenschläfer verwechselt wird. Der Gartenschläfer verursacht auch Schäden und wird darum z.T. bekämpft.

Beobachtungstipps

Ein breiter Fluss fliesst durch einen Wald im Unterengadin
Möglicher Lebensraum des Baumschläfers im Unterengadin
Nachtaktiver Einzelgänger

Der Baumschläfer ist überwiegend nachtaktiv, im Frühjahr und bei gutem Nahrungsangebot im Herbst aber vermehrt auch am Tag aktiv. Ruhepausen im Nest wechseln sich mit der Nahrungssuche ab, wobei er sowohl selbstgebaute, freistehende Nester mit seitlichem Eingang nutzt, wie auch Höhlen und Vogelnester. Der Baumschläfer bewegt sich vorwiegend in Bäumen und im Unterholz, bei Gefahr flüchtet er spiralförmig die Baumstämme nach oben oder springt aus der Höhe ins Unterholz. Dabei gibt er bei Beunruhigung oder Gefahr lang gezogene, pfeifende, schnalzende oder knurrende Geräusche von sich. Als territorialer Einzelgänger hat der Baumschläfer eine Reviergröße von 1 – 4 Hektaren, wobei man männliche und weibliche Tiere nur selten, meist während der Fortpflanzungszeit, zusammen antrifft.

Spuren

Die Trittsiegel vom Baumschläfer sind sehr ähnlich wie die Trittsiegel des Siebenschläfers. Bilder und Infos dazu sind beim Artporträt des Siebenschläfers zu finden.

Galerie

Seiten 1
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Karte

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