Mittwoch, 30. März 2022 In der Schweiz leben über 600 Wildbienenarten, viele davon auch mitten in der Stadt. Die fleissigen Insekten sind wichtig für die Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen. Das Projekt StadtWildTiere St.Gallen lanciert deshalb die Aktion «Wollbiene & Wiesenhummel – Wildbienen in der Stadt St.Gallen». Die Stadtbevölkerung ist aufgerufen, Beobachtungen von Wildbienen zu melden und mitzuforschen. Rund 80 Prozent der Wild- und Kulturpflanzen wie Äpfel, Birnen oder Tomaten werden durch Insekten bestäubt. Die wichtigste Bestäubergruppe bilden die Wildbienen, welche somit eine tragende Rolle im Ökosystem spielen. Zudem erfüllen sie diese viel effizienter als Honigbienen: So braucht es beispielsweise für die Bestäubung von einer Hektar Obstbäumen nur ein paar hundert Mauerbienen, von den Honigbienen hingegen mehrere zehntausend. Lebensräume für Wildbienen Viele der 600 in der Schweiz lebenden Wildbienen sind gefährdet. Sie nisten in sandigen Böden oder Trockenmauern und benötigen ein vielfältiges Blütenangebot. Diese Lebensräume fehlen oft im Siedlungsgebiet und Pestizide setzen den Wildbienen zu. Mit der Aktion «Wollbiene & Wiesenhummel – Wildbienen in St.Gallen» soll diese wichtige Insektengruppe gefördert und es sollen möglichst viele Wildbienenbeobachtungen gesammelt werden. Mitmachen und mit Mitforschen In der Stadt St.Gallen ist über die Verbreitung der Wildbienen bisher nur wenig bekannt. Die St.Galler und St.Gallerinnen sind aufgerufen, ihre Wildbienen-Beobachtungen mit Foto auf der Plattform stgallen.stadtwildtiere.ch zu melden. In einem Fotowettbewerb werden die schönsten Bilder gekürt, und die Gewinnerinnen und Gewinner erwarten tolle Preise. Gemeinsam mit der Bevölkerung soll genauer untersucht werden, welche Rolle den Grünflächen im Siedlungsraum bei der Förderung von Wildbienen zukommt. Interessierte, die mehr über die Wildbienen, ihre Vielfalt und Lebensweise erfahren möchten, können im Projekt mitforschen und sich bei StadtWildTiere melden. Wildbienen fördern beginnt im Blumentopf Die meisten Wildbienen leben im Unterschied zu den staatenbildenden Honigbienen alleine. Zum Nisten brauchen sie offenen, sandigen Boden, Totholz oder verdorrte Pflanzenstängel. Gewisse Arten haben sich auf die Blüten bestimmter Pflanzengattungen als Nahrungsquelle spezialisiert. Beispiele sind die Natternkopf-Mauerbiene, die Rainfarn-Seidenbiene oder die Blutweiderich-Sägehornbiene. Wer Wildbienen fördern möchte, setzt im Garten oder auf dem Balkon auf eine grosse Vielfalt an einheimischen Blütenpflanzen. «StadtWildTiere» St.Gallen für Wildtiere im Siedlungsraum. Die Melde- und Informationsplattform «StadtWildTiere» ist ein schweizweites Projekt. In St.Gallen wird das Projekt im Rahmen von «Natur findet Stadt» von der Stadt St.Gallen, vom WWF St.Gallen, von Pro Natura St.Gallen-Appenzell, dem Naturmuseum St.Gallen und vom Naturschutzverein St.Gallen und Umgebung getragen. Offizielle Medienmitteilung der Stadt St.Gallen Medienmitteilung MM_WollbieneWiesehummel_2022.pdf Rückfragen Karin Hungerbühler, Umwelt und Energie, Telefon +41 71 224 56 90, karin.hungerbuehler@stadt.sg.ch Anouk Taucher, Geschäftsstelle StadtWildTiere, SWILD, anouk.taucher@stadtwildtiere.ch, Tel. +41 44 450 68 09 Bilder Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung. Die Wiesenhummel ist eine von rund 40 Hummelarten in der Schweiz. © Sandra Schweizer / wildenachbarn.ch Eine Vielfalt an Wildblumen schafft wichtigen Lebensraum für Wildbienen im Siedlungsgebiet. Zürcherstrasse in St.Gallen © Stadtgrün St.Gallen Wollbienen mögen es samtig weich: für ihren Nachwuchs bauen sie Nester aus Pflanzenhaaren. © Willi Bührer / wildenacharn.ch