Schwalbenschwanz & Seidenbiene gesucht!

Donnerstag, 31. März 2022
In der Stadt Zürich leben rund 120 Schmetterlings- und etwa 280 Wildbienenarten. Diese grosse Vielfalt gilt es zu entdecken und zu fördern – mit farbenprächtigen Blumenwiesen und strukturreichen Gärten. Das Projekt StadtWildTiere Zürich lanciert deshalb im April das Projekt «Schwalbenschwanz & Seidenbiene – Blütenbesucher in Zürich» und ruft die Stadtbevölkerung zum Mitmachen auf.

Die Blütenbesucher sind unter Druck: Viele der 600 Wildbienen- und 230 Schmetterlingsarten der Schweiz sind gefährdet. Probleme wie Lebensraumverlust und Pestizide setzen den Blütenbesuchern zu. Im Siedlungsraum bieten Grünflächen und Gärten oftmals zu wenige einheimische Blütenpflanzen und Nistplätze, auf die viele der Arten angewiesen sind. Deshalb führen wir dieses Jahr in der Stadt Zürich das Projekt «Schwalbenschwanz & Seidenbiene – Schmetterlinge und Wildbienen in Zürich» durch, um verschiedene Fragen zu den blütenbesuchenden Insekten zu erforschen.

Effiziente Bestäuber

Rund 80% der Wild- und Kulturpflanzen wie Äpfel, Birnen oder Tomaten werden durch Insekten bestäubt. Die wichtigste Bestäubergruppe bilden die Wildbienen, die somit eine tragende Rolle im Ökosystem spielen. Zudem erfüllen sie diese viel effizienter als Honigbienen: So braucht es beispielsweise für die Bestäubung von einer Hektar Obstbäumen nur ein paar hundert Mauerbienen, von den Honigbienen hingegen mehrere zehntausend.

Mitmachen und Blütenbesucher melden

In der Stadt Zürich ist über die Verbreitung der blütenbesuchenden Insekten bisher nur wenig bekannt. Daher rufen wir die Zürcher Bevölkerung auf, Blütenbesucher-Beobachtungen mit Bild auf der Meldeplattform zuerich.stadtwildtiere.ch zu melden. In einem Fotowettbewerb werden die schönsten Bilder gekürt und die Gewinner*innen erwarten attraktive Preise. 

Mitforschen im Projekt «Schwalbenschwanz & Seidenbiene»

Gemeinsam mit der Bevölkerung wollen wir genauer untersuchen, welche Rolle den Grünflächen im Siedlungsraum bei der Förderung von Wildbienen, Schmetterlingen & Co. zukommt. Dazu sind wir auf der Suche nach Freiwilligen, die mehr über Blütenbesucher, ihre Vielfalt und Lebensweise erfahren möchten und beim StadtWildTiere-Projekt mitforschen wollen. 

Blütenbesucher fördern beginnt im Blumentopf

Die meisten Wildbienen leben im Unterschied zu den staatenbildenden Honigbienen alleine. Zum Nisten brauchen sie offenen, sandigen Boden, Totholz oder verdorrte Pflanzenstängel. Als Nahrungsquelle haben sich gewisse Arten auf die Blüten bestimmter Pflanzengattungen spezialisiert, wie die Natternkopf-Mauerbiene, die Rainfarn-Seidenbiene oder die Blutweiderich-Sägehornbiene. Schmetterlinge bevorzugen als Raupen oft andere Pflanzen, als in Falterform.  Wer Wildbienen und andere Blütenbesucher fördern möchte, setzt im Garten also auf eine grosse Vielfalt an einheimischen Blütenpflanzen. Wir rufen die Zürcher Bevölkerung daher dazu auf, den Garten oder den Balkon mit einheimischen Blütenpflanzen und Wildkräutern zu bepflanzen. 


Alle Informationen zum Projekt finden Sie unter zuerich.stadtwildtiere.ch

StadtWildTiere Zürich

Die Melde- und Informationsplattform «StadtWildTiere» ist ein schweizweites Projekt und sammelt Wildtierbeobachtungen aus der Bevölkerung auf einer online-Meldeplattform. Ziel ist, auf städtische Natur und Wildtiere aufmerksam zu machen, ein möglichst vollständiges Bild zu Vorkommen und Verbreitung der Wildtiere in Städten zu erhalten und anhand dieser Grundlage gefährdete Arten zu fördern und zu einem guten Zusammenleben von Mensch und Wildtier beizutragen.
zuerich.stadtwildtiere.ch

Rückfragen

Anouk Taucher, StadtWildTiere Zürich
Telefon: 044 450 68 09
E-Mail:     anouk.taucher@stadtwildtiere.ch

Sandra Gloor, StadtWildTiere Zürich
Telefon: 079 749 20 21
Email: sandra.gloor@stadtwildtiere.ch
 

Bilder
Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung.
Die Wiesenhummel ist eine von rund 40 Hummelarten in der Schweiz.
Eine Vielfalt an Wildblumen schafft wichtigen Lebensraum für Wildbienen in der Stadt.
Wer den auffälligen Schwalbenschwanz fördern möchte, kann Dill, Möhre oder Fenchel anpflanzen – dies mögen die Raupen besonders gerne.